Jahrgang 1940 Laupersdorf
Rolf berichtet vom Treffen 2021
Endlich………mal wieder Klassenzusammenkunft!
….ja, das war wohl die Reaktion von uns, als wir von Gregor die Einladung erhalten haben! Covid 19 hat sehr daran gehindert, dass man sich im vergangenen Jahr treffen konnte.
Also machte man sich auf nach Laupersdorf! Schon die Fahrt dorthin war für zwei Jahrgänger, die im westlichen Teil des Kantons Solothurn wohnen ein Aufsteller. Mit der Bahn durch den Weissensteintunnel, dann mit dem Postauto durch’s Rosinlital und durch’s Thal nach Laupersdorf. Und es gab so viel zu sehen, dass man es verpasste, für die Haltestelle "Laupersdorf Dorf" rechtzeitig den Knopf zu drücken. Also fuhr man halt bis zum „Einschnitt“! Und von da war es nicht so weit bis zu Käthy und Walti Eggenschwiler-Probst, wo schon einige 40er eingetroffen waren und andere etwas später auch noch dazu kamen. Hier genossen wir eine ausgezeichnete Morgen-Verpflegung und es folgte ein erster Gedankenaustausch.
Dann im ehemaligen Pfarrhaus zu Matzendorf folgte als Höhepunkt des diesjährigen Treffens eine Besichtigung des Keramikmuseums. Das war ein Erlebnis der besonderen Art für uns Alle. Markus Egli, der Kustos des Museums, führte mit ausgezeichneten Kommentaren durch die Ausstellung. Wer im Thal aufgewachsen ist, kannte die Tonwarenfabrik Aedermannsdorf wohl. Aber was wir an dieser Führung an Informationen zur Geschichte der Thaler-Keramik, ihrer Entstehung und Entwicklung erfuhren, das war eindrücklich. Ludwig von Roll war es, der im Thal das Material fand, das für die Herstellung von Keramik benötigt wurde, Huppererde. Dieser Ludwig von Roll war auch Gründer der nach ihm benannten Eisenwerke (Klus, Gerlafingen, Choindez, Rondez). Erstaunlich, auch zu vernehmen, dass sich damals die Bevölkerung gegen die Absicht erhob, im Thal den Bau einer Fabrik für die Herstellung von Tonwaren zu errichten. Man hatte Angst es kämen Fremde in’s Thal, oder befürchtete, man schlage zu viel Holz in ihren Wäldern, das für die Befeuerung der Öfen nötig war. Der damalige Staat Solothurn konnte aber die Thaler mit gewissen entgegenkommenden Bedingungen beruhigen. Nun, die Fabrik wurde gebaut und die hergestellten Produkte fanden guten Absatz. Im Museum sind erste Erzeugnisse und dann auch weitere ausgestellt, die über all die Jahre entstanden sind. Die Fabrik wechselte einige Male den Besitzer, bis sie zur „Rössler Tonwarenfabrik Ersigen“ kam. Und bei den Produkten aus dieser Zeit erinnerten wir uns doch, dass auch wir z,B. zu Hause ein braunes Fonduepfänni aus Ton hatten! Thaler Fayencen waren über Jahre hinweg berühmt, später wechselte die Produktion von bemalter Fayence auf Koch- und Braungeschirr und auch Ofenkacheln. Auch das erinnerte an den Holzofen, der bei vielen von uns zu Hause in der Stube stand und endlich vernahmen die im Enerholz aufgewachsenen Jahrgänger woher der Name „Goleten“ kommt! Auch dort wurde lehmhaltiges Material abgebaut, das in der Herstellung von Tonwaren verwendet wurde.
Ein Besuch des Keramikmuseums ist sehr zu empfehlen. Öffnungszeiten und weitere Informationen finden sich unter www.matzendorfer-keramik.ch
Nach einem guten Apéro beim Museum zogen wir weiter nach Adermannsdorf, wo wir im Gasthof Schlüssel sehr gut bewirtet worden sind.
Alsdann folgte der Besuch der Gräber unserer verstorbenen Schlulkolleginnen und –kollegen auf dem Friedhof Laupersdorf.
Dann ein Blick vom Gebiet des „Schneehofs“ auf Laupersdorf und das Thal und schliesslich zum Abschluss eines überaus schönen Tages Kaffee und Kuchen bei Scholastika.
Herzlicher Dank an Alle, die zum guten Gelingen dieses Tages beigetragen haben: Gregor Koch für die umsichtige Organisation, Käthy und Walti Eggenschwiler-Probst für die Stärkung am Morgen und Scholastika Barbui-Küenzli für den Ausklang des Tages.
Rolf Enggist
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